Oberflächen-Laser:
Synonyme: PRK, Lasek, Smart Surface Ablation
Die Biomechanik der Hornhaut wird am wenigsten gestört
Für wen ist die PRK geeignet?
Kurzsichtigkeit bis -6.0dpt und ein bestehender Astigmatismus (Krümmungsunterschied) der Hornhaut sind gut behandelbar. Patienten, die als Ausgangssituation eine „ verdünnte“ Hornhaut besitzen, nutzen den Vorteil, das weniger Gewebe bei der Behandlung abgetragen wird, da die Präparation eines Flaps (Hornhautdeckels) entfällt. Nach Abheilung hat die Hornhaut den gleichen Aufbau wir vor der Behandlung.
Patienten >45. LJ benötigen nach der Behandlung in der Regel eine Lesebrille - wie Normalsichtige gleichen Alters. Bei Wunsch kann eines der Augen in leichter Kurzsichtigkeit belassen werden - um im beidäugigen Gebrauch auch ein Sehen in mittlerer Nahdistanz zu ermöglichen (Monovision).
Das ist für manche Berufe ein erheblicher Vorteil im Alltagsgebrauch.
Was empfindet der Patient?
Was meint der Arzt?
- Schritt: Zunächst wird die äußere Versiegelungsschicht (Epithel) der Hornhaut mechanisch, mit einer Lösung oder dem gleichen Excimer-Laser abgetragen (PRK, Lasek, Smart Surf).
- Schritt: Auf der darunter liegenden Schicht der Hornhaut erfolgt der eigentliche Gewebeabtrag mit dem Excimer-Laser bei 193nm - mittig die Hornhaut betonend, um den Radius abzuflachen. Damit wird die Kurzsichtigkeit, gleichzeitig auch ein Krümmungsunterschied, ausgeglichen.
- Schritt: Es wird gespült, eine weiche Kontaktlinse als Verband aufgesetzt, die 4 Tage belassen wird. Unter ihr wächst die Versiegelungsschicht vom Rand her nach.
Um einige Tage bis 2 Wochen verzögert sich das Einstellen eines guten Sehens. Das liegt an der vorübergehend fehlenden Versiegelungsschicht (Epithel) und der mangelnden Haftfähigkeit des Tränenfilms. Auch unter der Kontaktlinse besteht ein vermehrtes Fremdkörpergefühl, das nach 2 Tagen deutlich geringer wird. Beim SmartSurf geht es schneller. Das optische Ergebnis ist bei den Varianten des Oberflächenlasern identisch (PRK, Lasek, SmartSurf).
Bei der Behandlung entsteht eine leichte Vernarbung über die Fläche der Behandlungszone (haze), die unter der sich anschließenden obligatorischen medizinischen Tropftherapie zurückgeht. Die Behandlung einer höheren Kurzsichtigkeit (>6.0dpt.) ist nicht angezeigt- die Narbenbildung würde unkalkulierbarer werden.
PRK, Lasek und SmartSurf verzichten auf einen Schnitt in der Hornhaut, die anatomische Schichtung bleibt erhalten, der Gewebeverlust ist geringer. Das kann bei einer anatomisch dünnen Hornhaut ein Vorteil sein.
Eine anatomische Lücke, wie beim Relex-Smile verfahren oder ein Interface (Andockfläche zum Flap) wie bei der Lasik, entfällt.
Es wird nur ein Laser, der Excimer- Laser, benötigt. Der Geräteaufwand ist geringer, damit entfallen auch mögliche technische Komplikationen.
Geringe bis mittlere Kurzsichtigkeit und moderater Astigmatismus, eine dünne Hornhautgeometrie und der Wunsch, minimalistisch ohne Einbuße an optischer Qualität behandelt zu werden, favorisieren die Oberflächenbehandlung.
Dafür wird ein etwas schlechterer Komfort in den ersten Tagen nach der Behandlung und eine verzögerte Einstellung der vollen Sehleistung in Kauf genommen.
Allerdings kann gerade das letztere von Bedeutung für Berufstätige sein, die schnell wieder über ihre volle Sehleistung verfügen wollen.