Ich bin kurzsichtig
Kurzsichtigkeit
Das menschliche Auge ist im Normalfall so ausgelegt, dass die Brechkraft der Hornhaut, der Linse und die Länge des Augapfels im Einklang stehen.
Der Brennpunkt liegt genau auf der Netzhautmitte - in der Ferne wird alles scharf gesehen.
Kurzsichtigkeit: Brennpunkt liegt vor der Netzhaut
Etwa 40% aller Europäer sind kurzsichtig - mehr oder weniger stark ausgeprägt. Objekte werden in der Nähe gut erkannt, in der Ferne unscharf gesehen.
Sie ist genetisch bedingt und daher nicht durch Verhaltensmaßnahmen beeinflussbar. Sie manifestiert sich in unterschiedlichem Alter - teils in der frühen Kindheit, teils erst im Erwachsenenalter. Die Hornhaut ist relativ zu stark gekrümmt oder der Augapfel zu lang - der Brennpunkt liegt vor der Netzhaut. Je stärker die Kurzsichtigkeit, je höher der Wert der Fehlsichtigkeit, der in Dioptrien ausgedrückt wird - mit einem Minus-Zeichen vor der Ordination.
Durch ein Laserverfahren (Augenlasern) an der Hornhaut. Gewebe wird so abgetragen, das die Hornhautkrümmung abgeflacht wird - die Brechkraft der Hornhaut wird reduziert, der Brennpunkt wandert auf die Netzhautmitte.
Oder
durch eine Operation an der Augenlinse: Die augeneigene Linse wird zerstäubt, abgesaugt und durch ein Kunstlinse ersetzt. Diese hat exakt die vorberechnete Brechkraft, die die Kurzsichtigkeit kompensiert, auch hier liegt der Brennpunkt dann exakt auf der Netzhautmitte.
Es gibt auch künstliche, hauchdünne Zusatzlinsen, die, vor die augeneigene Linse implantiert, dort für Jahrzehnte belassen werden können. Weder Augenlinse oder Hornhaut werden hierbei verändert.
Augenlaserverfahren sind
- altersunabhängig,
- haben ein breites Anwendungsspektrum und
- greifen nicht in das Augeninnere ein - die Korrektur erfolgt auf der Außenseite der Hornhaut.
Die Domäne ist die Behandlung der Kurzsichtigkeit und der Hornhautverkrümmung.
Es werden 3 Varianten unterschieden: PRK, Relex-Smile und Femto-Lasik.
Bei der PRK kommt ein Excimer–Laser zur Anwendung, beim Relex-Smile eine Femto-Laser, bei der Femto-Lasik werden Femtolaser und Excimer-Laser in Kombination angewendet: Sie ist das derzeit technisch aufwändigste, präziseste Verfahren. Wesentlich ist eine ausführliche medizinische Voruntersuchung bei der ihre individuellen Gegebenheiten für die Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.
Linsenverfahren sind
- beliebt bei Kandidaten, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden (>45LJ).
Häufig wird der Wunsch geäußert, auch auf das Tragen einer Lesebrille verzichten zu wollen. Kunstlinsen, die Ferne und Nähe korrigieren, kommen als Linsenersatz in Betracht. Auch Kandidaten mit starker Weit- Kurz, oder Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung) kann geholfen werden, bei denen ein Laserverfahren nicht mehr geeignet erscheint oder die Ergebnisse weniger präzise sind. Das Spektrum der behandelbaren Fehlsichtigkeiten ist praktisch unbegrenzt. - Bei Kandidaten in der ersten Lebenshälfte (< 45LJ)
sind Zusatzlinsen, vor die augeneigene Linse gesetzt, eine Alternative. Besonders in Bereichen hoher Fehlsichtigkeit, in denen ein Laserverfahren eine stärkere Verformung der Hornhaut bedingt und hierdurch die optische Ergebnisqualität mindert, sind künstliche Zusatzlinsen sehr beliebt: Sie mindern die optische Qualität praktisch nicht. Voraussetzung ist, dass das Auge anatomisch die Voraussetzung erfüllt- also genügend Platz für ein Implantat vorhanden ist.
Auch für Linsenimplantate gilt, das eine ausführliche medizinische Beratung unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten und Wünsche des Kandidaten der wesentliche Schritt zum Erfolg ist.