Grauer Star - Katarakt
bezeichnet die Eintrübung der körpereigenen Linse.
Die am häufigsten auftretende Form, der Altersstar, macht sich jenseits des 50 Lebensjahr bemerkbar.
Das Sehen wird zunehmend verschwommener, die Farben verlieren an Sättigung, die Sehleistung nimmt ab. Der Verlauf ist graduell und verläuft über mehrere Jahre.
Der Austausch gegen eine moderne Kunstlinse ist der in Deutschland am häufigsten durchgeführte operative Eingriff. Die Kataraktoperation führt zu vollständigen Heilung und gehört zu den dankbarsten Eingriffen in der modernen Medizin.
- Schleiersehen +vermehrte Blendungsempfindlichkeit +Reduktion des Farbensehen
- Sehschärfe nimmt ab.
Der Name leitet sich im deutschsprachigen Raum von „starren“ - infolge von Blindheit, bedingt durch eine Weißfärbung hinter der Pupille - her. Auch der aus dem Altgriechischem abgeleitete Begriff „Katarakt“ - Wasserfall, ist als Fachterminus geläufig - und beschreibt die erstarrte weiße Flüssigkeit hinter der Pupille.
- angeborener Star, z.B. infolge einer Rötelninfektion der Mutter in der Schwangerschaft
- Hohe Hitzeeinwirkung am Hochofen (Glasbläserstar), ist als Berufskrankheit anerkannt
- Cortisoneinnahme
- seltene Hauterkrankungen (Vitiligo)
- Rauchen, Drogen, Traumata, Blitzschlag
- Mangelernährung z.B. in Entwicklungsländern
Die kristalline Augenlinse befindet sich anatomisch gesehen hinter der Pupille - der Blendöffnung im vorderen Augenabschnitt. Die Pupille wird gebildet durch einen zirkulären Muskelkranz (Regenbogenhaut, Iris), dessen Fasern die Pupille erweitern oder verengen - je nach Lichteinfall. Die Linse ist an einem zirkulären Halteapparat aufgehangen. Verändert sich dessen Spannung, wird die Linse gedehnt - die Brechkraft ändert sich. Diese variable Brechkraftänderung ermöglicht das scharfe Sehen in unterschiedlichen Distanzen.
In der zweiten Lebenshälfte lässt die Dehnbarkeit der Linse nach- sie wird zunehmend weniger elastisch. Das Einsetzen der Altersfehlsichtigkeit ab dem etwa 45. LJ bedeutet in der Praxis, das für die Nähe eine Lesebrille mit zunehmender Stärke notwendig wird.
Später erscheinen Vakuolen in den Linsenspalten und die kristallinen Linsenproteine denaturieren- diese Faktoren sind ursächlich für eine Eintrübung der Linse.
Schon in der Antike ist das „Starstechen“ als eine operative Maßnahme bekannt, mit der die getrübte Linse in das Augeninnere luxiert worden ist. Noch Johann Sebastian Bach musste in seinen letzten Lebenstagen qualvoll die Folgen eines Starstiches erdulden, bevor man in der zweiten Hälfte des 18 Jhrds. die getrübte Linse nach außen entband.
Im Gegensatz zum Grünen Star, bei dem neuronales Gewebe abgebaut wird und vom Körper nicht ersetzt werden kann, bleiben die Alterungserscheinungen der Linse auf diese beschränkt. Die Sehminderung hat aber ein erhöhtes Risiko für Sie und andere Verkehrsteilnehmer zur Folge. Das Lesen und die Teilnahme am aktiven Leben wird zunehmend schwieriger. Außerdem sind häufig beide Augen nicht in gleichem Maße betroffen, das besser sehende Augen überdeckt die Sehqualität des schlechteren Auges.
Zu lange sollten Sie mit einer Op nicht warten - sehr fortgeschrittene Linsentrübungen machen die Operation zeitlich aufwändiger, die Ultraschall - oder Laserenergie wird höher mit der Konsequenz einer höheren Belastung für das Auge.
Die Katarakt Operation in minimal invasiver Technik gehört zu den sichersten medizinischen Eingriffen überhaupt - und der Erfolg ist für Sie unmittelbar erlebbar.
Graue Star Operation- Minimal Invasiv in Kleinstschnitttechnik
Am Tage der OP
Ob nur in Tropfanästhesie, oder in Sedierung, ggf. mit zusätzlichem Kurzschlaf, operiert wird, haben Sie im Vorfeld geklärt. Ggf. hat ihr Hausarzt ein entsprechendes Protokoll ausgefüllt, das Sie am Empfang abgeben.
An den vereinbarten Tagen ist ein Anästhesist an Ihrer Seite, wenn dieses so gewünscht ist. In Einzelfällen plädieren wir hierfür aber auch von uns aus- zu ihrer Sicherheit.
Dass die Grauer Star Operation an der Augentagesklinik Oldenburg so gering komplikationsbehaftet ist, erklärt sich durch:
2 oder 3 Mikroeinschnitte von 2 und 1 mm Breite, am Übergang zur Hornhaut, werden angelegt, über die die Mikrohäkchen und die Ultraschallhohlnadel eingeführt, die Umhüllung der Linse kreisrund eröffnet, der Inhalt zerstäubt und abgesaugt wird. Nach dem Auffüllen mit einem Gelkissen wird die vorberechnete High Tec Linse, vorgefaltet in einem Einmal-Injektor System, in den Kapselsack verbracht- der Kapselsack als Umhüllung der körpereigenen Linse verbleibt am Ort.
Auch wenn die Vorgaben des Robert-Koch Instituts an der Augentagesklinik in Oldenburg übererfüllt werden - dank maschineller Aufarbeitung und einem Verzicht auf wiederverwendbarer Schlauchsysteme und Hohlkörperinstrumente: Noch sicherer ist das sterile Einmalsystem. Die Infektionsrate an unserem OP liegt bei deutlich unter 1 Promille, d.h. weniger als 1 mal in 1000 OP's kam es zu einer entzündlichen Nachreaktion im Auge, die mit Antibiotika im Auge behandelt werden musste.
Die Eingabe eines Gyrase-hemmers (für das Auge besonders geeignetes Antibiotkum) wurde in einer schwedischen Studie schon im letzten Jahrzehnt propagiert und an der Augentagesklinik Oldenburg schon lange vor der Empfehlung der Europäischen Kommission für Kataraktchirurgie eingeführt.
Dass die Arbeitsabläufe im sterilen Wiederaufbereitungszyklus exakt eingehalten werden, muss nach dem Qualitätsmanagement KTQ dokumentiert und jeder einzelnen OP zugeordnet werden können, einschließlich der Chargen der verwendeten Instrumente und Flüssigkeiten.
Generell ist die Erfahrung des Operateurs neben der Technik und der Professionalität des Teams ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Über 13.000 Katarakt-Operationen bis 2016 wurden durch Dr. Höhn an der Augentagesklinik durchgeführt. Auch die Durchführung der OP bei komplizierten Ausgangssituationen, traumatisch bedingter Katarakt mit Irisläsionen, notwendiger Nahtfixation der Kunstlinse oder gleichzeitiger notwendige Grüne Star Operation sind bei uns etabliert.
Ein leichtes Druck- oder Wärmegefühl, gelegentlich ein metallisches Gefühl bedingt durch die sterile Infusionslösung. Gegen das Zukneifen der Lider wird vor Beginn eine Lidfeder eingesetzt, die am Ende der OP entfernt wird.
Eine Sedierung macht die OP entspannter, das OP-Licht stört weniger.
Ein Augenverband, verbunden mit einer perforierten Kunststoffabeckung, schützt das Auge in der ersten Nacht vor unwillkürlichem Kontakt. Bei einem einzig sehenden Auge gibt es nur die Lochklappe ohne Verband. Nach Abnahme des Verbandes am Folgetag in Ihrer Augenarztpraxis haben Sie in aller Regel schon einen sehr guten Eindruck. Gelegentlich besteht ein mehr oder weniger starkes Ödem der Hornhaut- beispielsweise bei altersbedingter Schwäche der Innenschicht oder nach Operation einer sehr fortgeschrittenen Katarakt.
Die Rekonvaleszenz dauert einige Tage, sie erhalten zusätzliche abschwellende Augentropfen. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Augenarztes genau.
Bei komplikationsfreiem Verlauf ist dennoch eine Belastung durch die sterile Spühllösung, die auftretenden Druckgradienten am Augapfel und die Energiefreisetzung durch Ultraschall und Laserenergie vorhanden- wenn auch bei der Minimal Invasiven Kataraktchirugie deutlich geringer als früher.
Auch Injektionen zur Betäubung des Auges stellen ein potentielles Risiko dar.
Ein Ödem der Netzhautmitte, der Makula als Stelle des schärfsten Sehen, macht sich gelegentlich gleich oder einige Tage nach OP bemerkbar: Der Anstieg der Sehleistung ist unvollständig oder bleibt aus. Dann helfen ausschwemmende Tabletten oder wenn notwendig, die Injektion von Cortison-Kristallen in den Augapfel. Das ist in den meisten Fällen erfolgreich.
Weiterhin: Sehr kurzsichtige Augen, Diabetis mellitus, eine Vorerkrankung des Auge durch den Grünen Star, Arteriosklerose der Gefäße mit dem Risiko eines Gefäßverschlusses sind Faktoren, die das Komplikationsrisiko erhöhen. Das ist auf dem OP-Aufklärungsbogen ausführlich beschrieben und der Inhalt muss durch Ihre Unterschrift bestätigt werden.
Jedoch: Eine Alternative zur Operation des Grauen Stars gibt es nicht. Medikamente oder Laserstrahlen helfen nicht. Eben weil die Komplikationsrate verglichen mit der Anzahl der jährlich durchgeführten Operationen so gering ist, werden, verglichen mit 2005, derzeit etwa 3 mal so viele OP's durchgeführt.
In unseren Händen genießen sie die Erfahrung aus zwei Jahrzehnten- als erste ausschließlich ambulant operative Einrichtung in Oldenburg.